Die Lage in der Wiener Straße ist prekär: Charlie, Ferdi und Raimund wollen mit Glitterschnitter den Weg zum Ruhm beschreiten, aber es braucht mehr als eine Bohrmaschine, ein Schlagzeug und einen Synthie, um auf die Wall City Noise zu kommen. Wiemer will, dass H. R. ein Bild malt, aber der will lieber eine Ikea-Musterwohnung in seinem Zimmer aufbauen, Frank will Milchkaffee aufschäumen, Chrissie will, dass ihre Mutter endlich zurück nach Stuttgart geht, aber die muss erst noch einen Schrank an der Wand befestigen. Die Frage, ob Klaus zwei verschiedene oder zweimal dieselbe Platzwunde zugefügt wurde, ist noch nicht geklärt, da werden bei den Berufsösterreichern in der ArschArt-Galerie bereits schöne Traditionen aus der Zeit der 1. Ottakringer Shakespeare-Kampfsportgesellschaft wiederbelebt.
Wird aus der Intimfrisur das Café an der Wien? Kann Wiemer einen alten Fixerstubenkollegen in Schach halten? Wird Kerstin einen 8mm-Bohrer für ihre 8mm-Dübel auftreiben? Wird der neue Kontaktbereichsbeamte weiter Kette rauchen? Soll man Bühnenbilder auf Dachfolie malen? Und warum ist die Wall City beim Wirtschaftssenator angesiedelt?
„Aber wie schon Toulouse-Lautrec sagte: Wir haben unser ganzes Leben gebraucht, damit wir das erst seit drei Wochen machen können.“ – „Das hat er gesagt?“ – „So ähnlich.“ (Ferdi und Raimund von Glitterschnitter)
Sven Regener ist Musiker (Element of Crime) und Schriftsteller. Seine Romane Herr Lehmann (2001), Neue Vahr Süd (2004), Der kleine Bruder (2008), Magical Mystery oder die Rückkehr des Karl Schmidt (2013) und Wiener Straße (2017) waren allesamt Bestseller. Sie wurden verfilmt und in viele Sprachen übersetzt.